JOKsite – © Jens Olaf Koch – www.jensolafkoch.de

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Ab-gelenkt

Jens Olaf Koch

Dass wir bald alle Autos fahren, die nicht mehr wir fahren, sondern die uns fahren, weil wir nicht mehr fahren können, ist praktisch unvermeidlich. Es macht ja auch keinen Sinn, zuerst durch die dauernde Navi-Benutzung zu verlernen, wie man sich selbst orientiert, nur um dann sklavenartig den Anweisungen eines diktatorischen Avatars zu folgen. Da überlässt man die Befehlsausführung doch am besten gleich dem Gerät, einem Gerät, einer Maschine, der Maschine.

Und dann ist da noch die Sache mit der Ablenkung. Da sich ein nicht unerheblicher Teil der noch selbst autofahrenden Menschheit nicht kontrollieren kann, was die Nutzung kleiner handlicher Aufmerksamkeitsfeinde betrifft, und damit gelegentlich sich selbst, aber leider auch kleine und große Wildtiere, vor allem aber andere Menschen binnen weniger Sekunden zum Tode verurteilt und dann gleich mit dem eigenen Gefährt exekutiert, sollte das Autofahren vorzugsweise verboten werden. Also das wirklich autonome Fahren, das durch den Menschen. Erst das pseudoautonome Gefahrenwerden könnte unser aller Lieblingswaffe entschärfen.

Falls das denn technisch klappt. Dummerweise stecken die Gefahren in Gefahrenwerden ja schon drin. Aber die Flaws der Algorithmen sollen hier kein Thema sein. Nur die menschlichen.

Wir waren bei der Ablenkung, wurden aber abgelenkt. Auch da übrigens steckt die Gefahr ja schon im Wort: ab-gelenkt. Das kommt nie gut beim Autofahren. Ich sage immer: „Ab-gelenkt und – zack! – gehenkt!“

Dass man im Auto schnell vom rechten Weg abkommt, zeigen ja auch die vielen Klimakippverschlimmerungsgasschleudern. Wieder so ein anderes Thema, das sich nur in einem Punkt mit der Frage des pseudoautonomen Gefahrenwerdens überschneidet: Bei der stark sinkenden Leistung von Gehirnen, die man zuerst in einen menschlichen Schädel presst und dann noch – samt Tragekörper – in einen Faradayschen Käfig.

Okiedokie. Zurück auf die A1: Es ging um was noch mal? Ablenkung! Sie wussten das noch? Fein. Sie sitzen ja auch gerade nicht im Auto … hoffentlich …

Bytons M-Byte mit Breitwand-Dashboard

Ablenkung also: Der chinesische Autohersteller Byton hat jetzt gerade ein neues Modell vorgestellt, den M-Byte, in dem sich ein digitales Dashboard (so heißt das heutzutage ja, will man sich mit „Armaturenbrett“ nicht als Teil einer Generation outen, die bald in Rente geht und kurz darauf in Koma, Grab oder Urne fällt, wenn endgültig die Wählscheibe hakt) … Moment … wo war ich? … ach so … ein digitales Dashboard über die gesamte Front des Innenraums erstreckt, über 126 cm. Ach was, sogar über ganze einhundertsechsundzwanzig Zentimeter. So breit ist das!

Willkommen in der Ablenkungsapokalypse. Während der Messepräsentation auf der diesjährigen IAA war auf dem Monstermonitor irgendein Influencer-Body zu sehen, der auf einer Felsspitze am Grand Canyon balancierte. Der Zusammenhang ist mir nicht ganz ersichtlich, aber ganz sicher würde ich da nicht mehr aus der Windschutzscheibe schauen. Sondern mit Absturzangst und Muffensausen reflexartig auf die Bremse latschen und mir TRAVEL JOHN, das Wegwerf-Urinal, zwischen die Beine klemmen.

Und, darauf wollte ich ja eigentlich hinaus: wäre abgelenkt. Mit fetten Videoscreens im Auto möchte ich meine verehrten Mitautofahrer, Mitautofahrerinnen, Mitgesternten und Mitgesterntinnen weder in fetten Boliden noch in mageren Kleinwagen unterwegs sehen (und mich auch nicht). Jedenfalls solange Autos beim Fahren noch auf die Aufmerksamkeitsleistungen menschlicher Lenker angewiesen sind.

So. Tour mit Umwegen, aber doch am Ziel. Falls Sie Ihren Beifahrerplatz in meiner kleinen Glossenkutsche nicht schon längst verlassen haben. Man wird ja so schnell abgelenkt heutzutage. In diesem Sinne: Halten Sie die Spur!

Vor allem, wenn Sie mir entgegenkommen!

Bilder: Byton

Ich bin nicht ganz neu in der Buchbranche, und dennoch fühlt es sich an, als wäre gerade mein allererstes Buch herausgekommen. Das liegt daran, dass meine ersten „eigenen“, „echten“ Bücher allesamt Fachbücher waren.

In den 90er-Jahren, als sich der PC samt Betriebssystem Windows auf breiter Front durchzusetzen begann und zuerst die Büros und dann die Privathaushalte eroberte, bestand ein riesiger Bedarf an guten Büchern über Bürosoftware und Betriebssysteme. Ich war jung, brauchte das Geld, schmiss mein Studium und wurde Buchautor (zusammen mit unterschiedlichen Koautoren). Dabei ging es um Anwendungen wie Microsoft Multiplan und Word, später Excel, oder das IBM-Betriebssystem OS/2, einen Konkurrenten von Windows.

Dabei kam eine ganz schöne Gesamtauflage zusammen, die ich ein bisschen aufschneiderisch, aber durchaus zutreffend gerne mit „mehr als eine Viertelmillion“ beschreibe. Lang, lang ist’s her. :-)

In diesem Jahr bin ich mit einem sehr speziellen Buch auf den Markt zurückgekehrt, in dem ich sowohl meinem Interesse an Technik wie Literatur frönen konnte: Herr Tschie und ich.

Das fühlt sich zwar immer noch ein wenig wie Sachbuch an, ist aber vom Ansatz her auch deutlich literarisch geprägt. Kein Wunder, war ich doch auch immer als Lyriker unterwegs, sodass über die Jahre eine ganze Reihe von Texten in Zeitschriften und Anthologien erschienen sind.

Da mich die Vorstellung, ich müsste zuerst monatelang und möglicherweise erfolglos nach einem Verlag suchen, ziemlich abschreckte, und ich neugierig war, habe ich ein langgehegtes Vorhaben umgesetzt und bin mit Herr Tschie und ich unter die Selfpublisher gegangen.

Für diejenigen, die sich nicht wie ein Fisch im Ozean des Buchmarkts bewegen, sei kurz erklärt: Selfpublisher sind Menschen, die ihre Bücher als E-Book oder im Print-on-Demand-Verfahren ohne dazwischengeschalteten Verlag veröffentlichen. Es ist die moderne Form der Publikation im Selbstverlag, die übrigens von der Veröffentlichung in solchen Verlagen zu unterscheiden ist, bei denen für die Publikation des Buchs ein Zuschuss bezahlt werden muss, sogenannte Zuschussverlage.

Beim Selfpublishing bezahlt der Autor, wenn er seine Veröffentlichungen professionell angeht, zwar auch etwas – aber keinen Verlag. Stattdessen kauft die Autorin einzelne Dienstleistungen ein, z. B. von Korrektoren, Lektorinnen, Grafikerinnen, Druckereien. Zu diesen Details in weiteren Blogbeiträgen später mehr.

Ich habe mich also Anfang des Jahres 2023 erstmals in das Abenteuer des Selfpublishings gestürzt – und es ist keine Übertreibung, hier von einem Abenteuer zu sprechen. Schreiben an sich ist ja bereits aufregend genug, aber auch noch dafür zu sorgen, dass das eigene Buch in professioneller Qualität potenzielle Leser erreicht, das ist die quasi ultimative Heldenreise.

In kommenden Beiträgen erzähle ich euch die ganze Geschichte: Von der ersten Idee bis zu den anspruchsvollen, manchmal ungeliebten Arbeiten, die auch nach der Veröffentlichung noch anstehen.

Hier ein paar Themen, die ich auf meiner Liste stehen habe:

  • Die Idee
  • Vom Schreiben
  • Schreibwerkzeuge: Papyrus Autor oder Scrivener
  • Hilfswerkzeuge
  • Auswahl der Anbieter: Amazon oder tolino media oder … ?
  • ISBN – brauch ich das – will ich das?
  • E-Book-Produktion: Das Web im Buch
  • Produktion des Buchblocks für den Druck
  • Cover und Umschlag: Ich kenne da jemanden …
  • Herausforderungen beim Upload der Druckvorlagen
  • Immer noch ein Fehler mehr …
  • Das fertige Buch in den Händen
  • Die erste Lesung – mitten in Köln und ziemlich Open-Air
  • Marketing
  • Fehlerkorrektur
  • Fazit zu den Anbietern
  • Was würde ich beim nächsten Mal anders machen
  • Und jetzt?

Gibt es irgendetwas, was dich besonders interessiert? Hast du spezielle Fragen? Schreib mir einfach.

Dass wir bald alle Autos fahren, die nicht mehr wir fahren, sondern die uns fahren, weil wir nicht mehr fahren können, ist praktisch unvermeidlich. Es macht ja auch keinen Sinn, zuerst durch die dauernde Navi-Benutzung zu verlernen, wie man sich selbst orientiert, nur um dann sklavenartig den Anweisungen eines diktatorischen Avatars zu folgen. Da überlässt man die Befehlsausführung doch am besten gleich dem Gerät, einem Gerät, einer Maschine, der Maschine.

Und dann ist da noch die Sache mit der Ablenkung. Da sich ein nicht unerheblicher Teil der noch selbst autofahrenden Menschheit nicht kontrollieren kann, was die Nutzung kleiner handlicher Aufmerksamkeitsfeinde betrifft, und damit gelegentlich sich selbst, aber leider auch kleine und große Wildtiere, vor allem aber andere Menschen binnen weniger Sekunden zum Tode verurteilt und dann gleich mit dem eigenen Gefährt exekutiert, sollte das Autofahren vorzugsweise verboten werden. Also das wirklich autonome Fahren, das durch den Menschen. Erst das pseudoautonome Gefahrenwerden könnte unser aller Lieblingswaffe entschärfen.

Falls das denn technisch klappt. Dummerweise stecken die Gefahren in Gefahrenwerden ja schon drin. Aber die Flaws der Algorithmen sollen hier kein Thema sein. Nur die menschlichen.

Wir waren bei der Ablenkung, wurden aber abgelenkt. Auch da übrigens steckt die Gefahr ja schon im Wort: ab-gelenkt. Das kommt nie gut beim Autofahren. Ich sage immer: „Ab-gelenkt und – zack! – gehenkt!“

Dass man im Auto schnell vom rechten Weg abkommt, zeigen ja auch die vielen Klimakippverschlimmerungsgasschleudern. Wieder so ein anderes Thema, das sich nur in einem Punkt mit der Frage des pseudoautonomen Gefahrenwerdens überschneidet: Bei der stark sinkenden Leistung von Gehirnen, die man zuerst in einen menschlichen Schädel presst und dann noch – samt Tragekörper – in einen Faradayschen Käfig.

Okiedokie. Zurück auf die A1: Es ging um was noch mal? Ablenkung! Sie wussten das noch? Fein. Sie sitzen ja auch gerade nicht im Auto … hoffentlich …

Bytons M-Byte mit Breitwand-Dashboard

Ablenkung also: Der chinesische Autohersteller Byton hat jetzt gerade ein neues Modell vorgestellt, den M-Byte, in dem sich ein digitales Dashboard (so heißt das heutzutage ja, will man sich mit „Armaturenbrett“ nicht als Teil einer Generation outen, die bald in Rente geht und kurz darauf in Koma, Grab oder Urne fällt, wenn endgültig die Wählscheibe hakt) … Moment … wo war ich? … ach so … ein digitales Dashboard über die gesamte Front des Innenraums erstreckt, über 126 cm. Ach was, sogar über ganze einhundertsechsundzwanzig Zentimeter. So breit ist das!

Willkommen in der Ablenkungsapokalypse. Während der Messepräsentation auf der diesjährigen IAA war auf dem Monstermonitor irgendein Influencer-Body zu sehen, der auf einer Felsspitze am Grand Canyon balancierte. Der Zusammenhang ist mir nicht ganz ersichtlich, aber ganz sicher würde ich da nicht mehr aus der Windschutzscheibe schauen. Sondern mit Absturzangst und Muffensausen reflexartig auf die Bremse latschen und mir TRAVEL JOHN, das Wegwerf-Urinal, zwischen die Beine klemmen.

Und, darauf wollte ich ja eigentlich hinaus: wäre abgelenkt. Mit fetten Videoscreens im Auto möchte ich meine verehrten Mitautofahrer, Mitautofahrerinnen, Mitgesternten und Mitgesterntinnen weder in fetten Boliden noch in mageren Kleinwagen unterwegs sehen (und mich auch nicht). Jedenfalls solange Autos beim Fahren noch auf die Aufmerksamkeitsleistungen menschlicher Lenker angewiesen sind.

So. Tour mit Umwegen, aber doch am Ziel. Falls Sie Ihren Beifahrerplatz in meiner kleinen Glossenkutsche nicht schon längst verlassen haben. Man wird ja so schnell abgelenkt heutzutage. In diesem Sinne: Halten Sie die Spur!

Vor allem, wenn Sie mir entgegenkommen!

Bilder: Byton

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