Einen noch zarteren literarischen Fußabdruck, der auch nur in einer (eben!) Fußnote aufscheint, habe ich auf S. 210 in Klaus Peter Denckers fast 1000 Seiten dickem Mammutwerk Optische Poesie: Von den prähistorischen Schriftzeichen bis zu den digitalen Experimenten der Gegenwart (DeGruyter 2010) entdeckt, im Abschnitt Computergesteuerte Produktionen, als eine von vielen Anmerkungen.
Im Fließtext heißt es schlicht:
Insbesondere in den 1970er Jahren begann die Hauptentwicklung von Literaturprogrammen und Poesiemaschinen, deren Ergebnisse zunächst als Bücher (Anm. 733), dann als CD-ROM (Anm. 734) und schließlich im Internet (Anm. 735) erschienen.
Dazu die Fußnote:
(Anm. 735:) Z.B. Poesie-Animationen, auch oft abhängig von der Konkreten Poesie, wie die Dynadichte und Gedilme (1990-1995) von Jens Olaf Koch oder Arbeiten von Michael Bauer…
Die Dynadichte und Gedilme sind tatsächlich schon länger nicht mehr online, aber vielleicht ist dieser kleine Fund ein Anlass, sie noch einmal – und sei es aus archivarischen Gründen – aus den Tiefen meiner Festplatte hervorzukramen. Wenn nur die Technik mitspielt: Damals hörten die Betriebssysteme noch überwiegend auf den Namen DOS…
Update 04.08.2020:
Das erste Dynadicht ist nach vielen Jahren wieder online, und hoffentlich werden weitere folgen!
Beitragsbild: „Beach Walk“ Marten Bjork/Unsplash